Geeignet zum Verrichten von Dreharbeiten aller Art. Sie ist ähnlich universell wie die Zug- und Leitspindeldrehmaschine »Endesfelder«, weist jedoch ein kleineres Werkstückspannfutter auf und macht auch ansonsten ein etwas zierlicheres Bild.
Somit ergibt sich für die vier genannten, historischen Drehmaschinen folgendes Bearbeitungsbild: Die »Endesfelder« und die »Hommel« waren die beiden Standarddrehbänke des Unternehmens. Die meisten Arbeiten wurden auf ihnen verrichtet. Die »Endesfelder« verwendete man für etwas größere, die »Hommel« für etwas kleinere Standardteile. Die »Fischer« war die Maschine für besonders präzise und kleine Teile und wurde selten verwendet. Die »Hasse & Wrede« wurde für besonders große und grobe Werkstücke seltener verwendet. In besonders herausragenden Notfällen konnte man dann schließlich auch noch die »Endesfelder« für übermäßig große Drehteile bis 7oo mm Durchmesser umbauen und einrichten. Die »Hommel« wurde wahrscheinlich kurz nach 1945 als Neukauf vermutlich ebenfalls über die Gebrüder Madert, Saarbrücken, bezogen. Dafür sprechen vorliegende Werbeprospekte der Drehmaschine, die von Madert herausgegeben wurden und mit den noch vorhandenen Dokumenten der »Fischer« identisch sind. Außerdem sind Konstruktionspläne der »Hommel« von 194o vorhanden. Ansonsten fehlen Kaufbelege, wie sie etwa von der »Fischer« aufgehoben wurden. In Ergänzung zu familiären Überlieferungen, Philipp Herzog habe bei Kriegsende nur eine einzelne Drehbank besessen, nämlich die »Fischer« mit dem Bombenschaden. Vielleicht erscheint der mögliche Neukauf einer noch vor 1945 außerhalb der späteren französischen Besatzungszone gefertigten Drehmaschine, kurz nach 1945 über einen Saarbrücken Händler, dann plausibel, wenn man bedenkt, dass die frühere Wehrmachts-Kfz-Vertragswerkstatt Herzog bereits seit Sommer 1945 wieder Auftragsarbeiten für den Fuhrpark der französischen Verwaltung des Saarlandes ausführte. Mit dieser Begründung einer nach 1945 gestiegenen Auftragslage wurde im Jahre 1946 ein Antrag zur Betriebserweiterung gestellt, der zwar umgehend positiv beschieden wurde, jedoch aus Baustoffmangel erst einige Jahre später ausgeführt werden konnte. In diesem 1946 genehmigten Erweiterungsanbau befindet sich der heutige Standplatz der »Hommel«.