Flachschleifmaschine Marke »Alfred H. Schütte, Köln-Deutz« Modell WU 5

Ein Werbeprospekt der Firma Schütte aus dem Jahre 1959 spricht vom Modell WU 5 als einem Modell, dessen Einsenden und Überarbeitenlassen sich aufgrund der mehr als 15 Jahre alten Konstruktion nicht mehr lohne, weswegen als Alter die 1930er Jahre anzugeben sind. Maschinen dieser Art erzeugen flach-, oder je nach Schleifscheibenprofil, formgeschliffene Flächen an Werkstücken, die auf einem sich vor- und zurückbewegenden Maschinentisch zumeist mithilfe eines Schraubstockes (oder auch Magnettisches) festgespannt werden und an einer sich drehenden Schleifscheibe vorbeigeführt werden. Die vorhandene Maschine ist nur noch bis zu ihrer Halshöhe (bis zur Schleifscheibe) im Originalzustand, ihr Kopfaufbau (Schleifscheibenhalterung mit dazugehörigen Anbauten) besteht aus Teilen aus dem Produktionssegment der Maschinen von Maschinenbau Herzog. Dieser Neuaufbau, einschließlich des oberen Motors, der heute die Schleifscheibe antreibt, wurde nach einem Unfall bei einer geplanten Standortversetzung notwendig, bei dem die Maschine im oberen Bereich stark beschädigt wurde, als sie von der Ladefläche des Firmenwagens herunterfiel. Der normalerweise im Originalzustand die Schleifscheibe antreibende Motor befindet sich nicht sichtbar tief im Sockel der Maschine und arbeitete ursprünglich mit einer langen Kraftübertragung zur Schleifscheibe, Dieser Urmotor (obwohl heute funktionslos) verblieb in der Maschine, sodass das Gesamtobjekt heute insgesamt drei Motoren besitzt (alter Schleifscheibenmotor im Sockelgehäuse, neuer, nicht originaler Schleifscheibenmotor direkt an der Schleifscheibe und Motor für den Tischantrieb).

Dazu passend weitere Kuriositäten: Zum Abfangen der Schleiffunken und zum Auffangen des Schleifstaubes wurde auf dem Maschinentisch eine alte Boilerabzugshaube montiert, an die ein nach unten offener, alter LKW-Reifenschlauch angeschlossen ist, dem dann noch ein wenig effektiver »Sandfangkasten« untergestellt werden könnte. Ein an der Maschine angeschlossenes, neben ihr stehendes Kühlwasserbehältnis ist aus einem ehemaligen Ölfass in gewünschter Form zusammengeschweißt. 

 

Die Firma Schütte ist bis heute existent, produziert immer noch Werkzeugmaschinen, gilt sogar im Bereich Schleifmaschinenbau als Weltmarktführer und hält zahlreiche Patente. Gegründet wurde das Unternehmen im Jahre 188o in Berlin.