Ständerbohrmaschine »Amerikanische Art«

TYPENSCHILD »GEBR. MADERT, WERKZEUGMASCHINEN UND WERKZEUGE, SAARBRÜCKEN 3«

 

Sogenannte »Ständerbohrmaschine amerikanischer Art«, welche um 1870 in Amerika zur Patentreife gebracht wurde und die seinerzeitige Standardform für Ständerbohrmaschinen darstellte.

Maschinen dieser Standardform wurden weltweit in diversen Varianten für Transmissionsantrieb bis 1914 gefertigt.

Beim Transmissionsantrieb ist es üblich, dass eine Maschine für einen Betrieb über einen Elektromotor eingerichtet ist, sie jedoch über keinen eigenen Motor verfügt, sondern es vielmehr so ist, dass ein in einer Werkstatt zentral angebrachter Motor, der mehrere bzw. alle Maschinen antreibt, über Flachriemenübersetzungen seine Kraft durch Ein- und Ausrückhebel zur jeweils gewünschten Maschine überleitet. Diese bis 1914 gefertigte Maschinenart wurde nach 1918 oft mit technischen Neuerungen versehen und auf Einzelmotorisierung umgerüstet. Dabei wurde dann ein Motor in unmittelbarer Nähe zum Objekt angebracht und ausschließlich nur zu dessen Antrieb verwendet. In dieser modernisierten Form wurden solche Maschinen dann noch bis in die 192oer-Jahre hinein als Gebrauchtmaschinen gehandelt.

Das hier vorhandene Objekt wurde aufgrund der Art seines Motoranschlusses wahrscheinlich in Deutschland um 1900 gefertigt. Älteste Maschinen dieser Art sind sogar noch mit Fußpedalen bzw. Handschwungrädern zum Antrieb mit Muskelkraft eingerichtet.